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Hypertensive Krise - Hypertensiver Notfall

Von einer hypertensiven Krise spricht man, wenn der Blutdruck plötzlich auf Werte von mehr als 220/120 mmHg ansteigt. Es gibt keine Anzeichen einer akuten Organschädigung. Bei einem hypertensiven Notfall kommt es neben dem dramatisch hohen Blutdruck zu weiteren lebensbedrohlichen Komplikationen durch akute Organschäden (Herzinfarkt oder Hirnblutung). Mögliche Symptome sind Brustschmerzen, Atemnot und neurologische Ausfälle. Bei der hypertensiven Krise liegen die Blutdruckwerte meist bei über 210/120 mmHg.

Ursachen

Bei circa 90 Prozent der Betroffenen liegt bereits ein Bluthochdruck vor, bevor es zum hypertensiven Notfall kommt. Männer sind davon doppelt so häufig betroffen wie Frauen. Begünstigende Faktoren des hypertensiven Notfalls sind mangelnde Therapietreue (Compliance), Konsum von Drogen, Alkohol und Nikotin sowie die Einnahme der "Pille".

Folgendes kann zu einer hypertensiven Krise führen:

Symptome

Die Symptomatik kann von Patient zu Patient unterschiedlich ausfallen. So können - trotz des abrupten Blutdruckanstiegs - bei "Bluthochdruck gewöhnten" Patienten oft keine offensichtlichen Symptome erkennbar sein.

Die Symptome eines hohen Blutdrucks können aber Nasenbluten, Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen oder ein hochroter Kopf sein.

Auf einen hypertensiven Notfall deuten Atemnot, Brustschmerzen, Taubheitsgefühle und Sehstörungen hin.

Diagnose

Eine Blutdruckmessung allein ist nicht das einzige Diagnosemittel. Durch die Befragung und körperliche Untersuchung versucht der behandelnde Mediziner, zwischen einer hypertensiven Krise oder einem Notfall zu unterscheiden. In einem weiteren Schritt versucht man, die Ursache für den plötzlich hochschnellenden Blutdruck herauszufinden. Weiterführende Untersuchungen sind vor allem von den bestehenden Symptomen abhängig. Mögliche Untersuchungen sind:

Behandlung

Die sehr hohen Blutdruckwerte sind ein medizinischer Notfall und müssen in der Regel im Krankenhaus behandelt werden. Eine Eigentherapie mit zusätzlichen Bluthochdruckmitteln ist nicht angezeigt.

In der Klinik wird der Blutdruck langsam unter laufender Kontrolle mit Notfallmedikamenten gesenkt.

Prognose

Die Prognose ist bei einer hypertensiven Krise deutlich günstiger als beim hypertensiven Notfall. Bei der Krise ist für die Prognose vor allem die rechtzeitige Diagnose und Therapie wichtig. Die Blutdruckwerte müssen gesenkt werden, bevor sie die Organe schädigen können. Beim hypertensiven Notfall hängt die Prognose entscheidend davon ab, ob die Funktion der geschädigten Organe wieder hergestellt werden kann.

Vorbeugung

In den meisten Fällen werden die krisenhaften Blutdruckanstiege durch eine fehlerhafte medikamentöse Einstellung des Bluthochdrucks oder die unzuverlässige Einnahme der verordneten Mittel ausgelöst.Man kann vorbeugen, allein schon dadurch, dass man die Medikamente regelmäßig zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Dosierung einnimmt.Der Blutdruck muss nach der hypertensiven Krise oder dem hypertensiven Notfall richtig eingestellt und laufend kontrolliert werden. Nur so kann einem erneuten Entgleisen des Blutdrucks effektiv begegnet werden.

med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009