Angiotensin-II-Rezeptorblocker (auch: AT II Rezeptorantagonisten; AT-1-Rezeptorblocker, "Sartane")
Die AT-1-Blocker sind eine neuere Substanzklasse, die seit Mitte der 1990er Jahre zugelassen ist. Sie wirken besonders gut in Kombination mit einem Diuretikum. Sartane sind vergleichsweise teuer.
Wirkstoffe
Unter anderem sind derzeit folgende Wirkstoffe auf dem Markt: Losartan, Valsartan, Irbesartan, Candesartan, Telmisartan und Olmesartan.
Wirkungsweise
Die AT-1-Rezeptorblocker greifen - wie die ACE-Hemmer - in das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ein. Sie setzen auch am Hormon Angiotensin II an. Jedoch verhindern sie nicht seine Bildung, sondern sorgen dafür, dass Angiotensin II nicht an seinen Rezeptoren andocken kann. Das Angiotensin II kann so die Gefäße nicht verengen und der Blutdruck fällt.
Positive Eigenschaften der AT-1-Rezeptorblocker
- Die AT-1-Blocker verhindern nicht - wie die ACE-Hemmer - den Kinin-Abbau (= Abbau von Gewebshormonen, welche die Blutgefäße erweitern). Dadurch haben sie ein günstigeres Nebenwirkungsprofil. Trockener Husten tritt nur selten auf, ebenso das angioneurotische Ödem.
- Ein Medikament aus dieser Gruppe, Losartan, kann sogar bei sexuellen Störungen helfen, die gelegentlich von anderen Blutdrucksenkern hervorgerufen werden.
- Die positive Wirkung auf den Verlauf einer Herzinsuffizienz (eingeschränkte Herzfunktion) oder eine diabetische Nephropathie (Nierenerkrankung, die durch Diabetes hervorgerufen wird) scheint - wie bei den ACE-Hemmern - vorhanden zu sein.
Nebenwirkungen
Die AT-1-Blocker scheinen vergleichsweise geringe Nebenwirkungen aufzuweisen. Jedoch sind folgende unerwünschte Wirkungen möglich:
- Müdigkeit und Schwindelgefühl,
- Kopfschmerzen,
- Schlaflosigkeit,
- Magenverstimmungen,
- verstopfte Nase.
- Hyperkaliämie,
- Kreatininerhöhung,
- Leberfunktionsstörungen.
Kontraindikationen
Nicht eingenommen werden dürfen die AT-1-Rezeptorblocker:
- in der Schwangerschaft und Stillzeit,
- bei einer beidseitigen Nierenarterienstenose (Blutgefäßverengung der Nieren),
- Aorten- und Mitralklappenstenose (Veränderung an den Herzklappen),
- Hyperkaliämie (zu hoher Blutkaliumspiegel),
- bei der Einnahme von Kalium sparenden Diuretika.
med. Redaktion Dr. med. Werner Kellner
Aktualisierung 26.11.2009